Daniel Hentschel - Personalberatung | Headhunting | Execuitive Search - Dresden | Sachsen | Deutschland - Spezialist für die Bauindustrie

Schon die Philosophen in der Antike wussten: „Erkenne Dich selbst“. Sich selbst gut zu kennen und seine Persönlichkeit weiter zu entwickeln, ist ein wesentlicher Faktor für den beruflichen und privaten Erfolg.

Die Reflexion über sich selbst, wer man ist und was man in seinem Leben erreichen oder bewegen möchte, ist ein wichtiger Schritt in der persönlichen Entwicklung. Jeder von uns verfügt über eine charakteristische Persönlichkeit, die sich ganz individuell aus vielen unterschiedlichen Merkmalen zusammensetzt. Mit dem Persönlichkeitsmodell der Big Five können zwar nicht alle Facetten einer Persönlichkeit enträtselt werden, doch die fünf grundlegenden Persönlichkeitskomponenten zeigen die wesentlichen Ausprägungen auf.

Untersuchungen zeigen, dass die fünf Basisdimensionen in ihren Grundzügen bereits sehr früh gut erkennbar sind, etwa ab dem dritten Lebensjahr. Spätestens im Alter von zwölf Jahren kann man Kinder dann relativ eindeutig im Rahmen dieses Modells einordnen. Das heißt nicht, dass die Persönlichkeit damit bereits vollständig ausgereift ist, sondern deutliche Tendenzen erkennbar sind. Bis etwa zum Alter von 30 Jahren entwickelt sich unsere Persönlichkeit zwar noch weiter, verändert sich allerdings nicht mehr grundlegend.

In zahlreichen psychologischen Studien wurden die folgend dargestellten Big Five-Charaktereigenschaften immer wieder bestätigt und bilden die zentralen Säulen einer Persönlichkeit:

BIG FIVE - LINC PERSONALITY PROFILER
BIG FIVE – LINC PERSONALITY PROFILER

Keine dieser Eigenschaften ist als besser oder schlechter anzusehen, sondern als unterschiedliche Ausprägungen der beiden Pole zu betrachten. Sie beschreiben unser Verhalten in nahezu allen Lebensbereichen.

Introversion vs. Extraversion

Die „Mutter“ der Big Five beschreibt, ob Menschen eher nach Innen oder Außen gerichtet sind. Diese Charaktereigenschaften zeigen sich im Verhalten sehr offensichtlich und haben generell den größten Einfluss auf unser alltägliches Verhalten.

Menschen mit einer hohen Introversion bevorzugen es, sich eher mit einzelnen Personen auszutauschen, als mit Gruppen. Sie sind zurückhaltender – vor allem in unbekannten Situationen – und streben mehr nach Ruhe und Entspannung. Introvertierte Menschen richten ihre Aufmerksamkeit auf ihr inneres Erleben. Sie wirken auf die Außenwelt eher distanziert, obwohl sie innerlich durchaus tief mitfühlend sein können. Sie empfinden intensiv, lassen aber Andere weniger oder kaum daran teilhaben. Sie sind oftmals lieber alleine als in großer Gesellschaft und meist weniger aktiv.

Menschen mit einer hohen Extraversion haben ein hohes Bedürfnis nach Kontakten und nach positiver Wahrnehmung durch andere Menschen. Sie streben aktiv nach positiven Reizen, sind mehr erlebnisorientiert, gesellig und dem zugewandt, was um sie herum passiert. Sie zeigen positive Gefühle deutlicher als Introvertierte und leben diese stärker aus. Sie sind empfänglich für Anregung und Aufregung und suchen Anreize in ihrer äußeren Lebenswelt in Form von Gesellschaft, neuen Aktivitäten und interessanten Umgebungen, um ihre stärkeren Bedürfnisse nach Belohnung, Aufregung und positiven Gefühlszuständen zu erfüllen.

Gewissenhaftigkeit vs. Flexibilität

Diese Dimension beschreibt Facetten, die mit unserer Leistung und unserem individuellen Arbeitsstil verbunden sind. Wie jemand an eine Aufgabe herangeht, wie hoch seine/ihre persönliche Zielvorstellung ist und wie stark die eigenen Prinzipien ausgeprägt sind.

Menschen mit einer hohen Gewissenhaftigkeit gehen planvoll vor, wägen ihre Entscheidungen mehrfach ab und zeigen ein ausgeprägtes Leistungsstreben. Sie haben oftmals eine disziplinierte Arbeitsweise und sind ordnungsliebend. Sehr gewissenhafte Menschen handeln organisiert, überlegt, effektiv und verantwortlich. Beharrlich und mit starkem Willen arbeiten sie daran, ihre Ziele zu erreichen. Oftmals achten Sie mehr auf Details als auf das große Ganze. Sie tun sich leichter, ihre Ziele zu verfolgen, Aufgaben zu Ende zu bringen oder Vorgaben einzuhalten.

Die Flexibilität als Charaktereigenschaft zeigt sich in spontanen Entscheidungen und dem flexiblen Beurteilen von Sachverhalten oder Prinzipien. Das kann von Menschen, die auf der anderen Seite des Pols sind, als inkonsequent wahrgenommen werden. Die Tendenz zum Multitasking ist in der Flexibilität stärker ausgeprägt. Menschen mit einer hohen Flexibilität entscheiden spontan, was sie als Nächstes tun. Sie lassen die Dinge auf sich zukommen und gehen eher ihren Interessen nach. Dadurch lassen sie sich leicht ablenken. Ihre Unbekümmertheit und Leichtfüßigkeit können auf andere Menschen nachlässig wirken. Mit ihrer lockeren, entspannten Einstellung leben sie im Moment und wollen ihre aktuellen Bedürfnisse erfüllt haben. Das macht sie sprunghafter, was zur bekannten Aufschieberitis führen kann.

Offenheit vs. Beständigkeit

Diese Charaktereigenschaften zeigen, ob Menschen Neues oder Bewährtes bevorzugen.

Menschen mit einer hohen Offenheit interessieren sich stark für Neues. Sie haben eine angeregte Fantasie und Kreativität in sich und entscheiden eher gefühlsorientiert. Sie probieren immer wieder neue Möglichkeiten aus und stellen das Bestehende infrage. In dieser Eigenschaft zeigt sich auch das Potenzial für neue Ideen. Offenheit für Neues ist ein Persönlichkeitszug, der durch Neugier, Kreativität und Aufgeschlossenheit geprägt ist. Menschen mit einer hierbei starken Ausprägung stellen Grenzen in Frage, schauen über den Horizont und haben eine starke Wissbegierde. Sie haben ein weites Spektrum in ihrer Wahrnehmung, im Denken und Fühlen. Ihre Neugierde und das Hinterfragen des Bestehenden können auf Andere wie Widerstand oder Opposition wirken. Denn sie nehmen gerne unterschiedliche Perspektiven und gegensätzliche Positionen ein.

Menschen mit einer ausgeprägten Beständigkeit orientieren sich eher an ZDF „Zahlen, Daten, Fakten“ und weniger nach ihrem Bauchgefühl. Sie verfolgen Bewährtes weiter nach dem Motto „never change a running system“ und haben einen starken Bezug zur Realität. Klare Normen und Werte geben ihnen Orientierung. Sie bevorzugen feste Regeln und das Vertraute und sind in ihren Denk- und Verhaltensmustern mehr eingefahren. Sie fühlen sich in ihren Routinen wohl und schätzen das Bewährte. Sie stellen das Gewohnte kaum infrage, sind bodenständiger und oftmals konservativer. Auch wenn sie intellektuell fähig wären, über ihre Grenzen hinweg zu denken, tun sie dies seltener. Es ist für sie weniger interessant.

Kooperation vs. Wettbewerb

Hier zeigt sich der Unterschied, wie sich Menschen in sozialen Interaktionen typischerweise verhalten. Helfen sie zuerst Anderen oder sich selbst?

Eine hohe Ausprägung an Kooperation geht mit Altruismus, Wohlwollen und Verständnis für den Anderen einher. Diese Menschen geben eher nach und verhalten sich freundlicher. Gesellschaftlich ist diese Seite sicherlich erwünschter, weil es das Leben und Arbeiten in sozialen Gemeinschaften erleichtert. Das Gefühl der Zugehörigkeit wird gestärkt und wir fühlen uns als Teil des Ganzen. Eine hohe Kooperation zeigt sich in der Tendenz, Anderen zu vertrauen sowie in einer stark ausgeprägten Hilfsbereitschaft. Diese Menschen sind kompromissbereit und scheuen eher Konflikte. In ihrer Selbstdarstellung zeigen sie sich bescheiden und lassen sich von Mitgefühl leiten.

Stark wettbewerbsorientierte Menschen haben eine eher skeptische Grundhaltung gegenüber Anderen und grenzen sich bei Problemen ab. Sie tragen Konflikte offen aus und entscheiden aufgrund rationaler Argumente. In der Selbstdarstellung zeigen sie sich eher positiv. Natürlich hat auch eine Ausprägung im Wettbewerb Vorzüge. Diese Menschen sind zwar misstrauischer, unnachgiebiger und gehen eher in die Konfrontation, doch sie setzen ihre Grenzen und kämpfen für ihre Interessen. Stellen Sie sich einen Anwalt vor, der wie ein zahnloser Tiger alle beschwichtigt und Verständnis für Jeden hat. Er wird wenig Erfolg haben. Auch in Verhandlungen kann eine gewisse Härte hilfreich sein. Da diese Menschen zuerst auf ihre Bedürfnisse achten und sich für die eigenen Interessen einsetzen, sind sie eher Einzelkämpfer als Teamplayer. Durch ihr geringeres Einfühlungsvermögen fällt es ihnen oftmals schwerer, Mitgefühl zu zeigen.

Sensibilität vs. Emotionale Stabilität

Diese Dimension beschreibt, wie robust oder empfindsam Menschen sind.

Menschen mit einer hohen Sensibilität zeigen sich sehr empfindsam und haben ein höheres Anspannungsniveau. Sie machen sich mehr Sorgen, haben eine höhere Durchlässigkeit und mehr Stimmungsschwankungen, die auch in eine geringere Selbstsicherheit führen können. Ihre Empfindsamkeit gegenüber negativen Einflüssen, Emotionen und Gedanken, sowie die Reaktionen darauf, machen sie anfälliger für Stress. Und auch das Erleben von Stress unterscheidet sich von Personen mit einer hohen emotionalen Stabilität, sie nehmen es intensiver wahr.

Eine starke emotionale Stabilität geht einher mit Entspanntheit und wenig Reizbarkeit. Diese Menschen sind zuversichtlicher, haben weniger Stimmungsschwankungen. Sie fühlen sich in sozialen Situationen sicher und sind stressresistent. Dies bedeutet, dass sie Stress als weniger belastend erleben und einen geringeren Zugang zu den eigenen Emotionen haben. Dies kann auf Andere auch unsensibel wirken. Diese Menschen lassen sich mit ihrer „dicken Haut“ weniger von negativen Einflüssen mitnehmen. Sie sind emotional widerstandsfähiger und bleiben auch in schwierigen Situationen überwiegend ruhig und gelassen. Dies kann allerdings zur Folge haben, dass sie Gefahren und Probleme unterschätzen. Sie haben weniger negative Gefühle, was aber nicht bedeutet, dass sie besonders viele positive Emotionen haben. Dies zeigt sich mehr in der Ausprägung der Extraversion.

TIPP

Mach dir bewusst, was deine am stärksten ausgeprägten Charaktereigenschaften sind und welche Kompetenzen und Stärken damit verbunden sind. Darin liegt viel Potenzial. Es ist viel energiesparender, seinen eigenen Charakter zu entwickeln, als zu meinen, andere Charaktereigenschaften leben zu wollen. Oftmals merken Menschen erst sehr spät, dass sie „gar nicht bei sich“ sind. Deshalb: „Erkenne Dich selbst!

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