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ZUKUNFT: Der autonome Mitarbeiter

In diesem Artikel möchte ich die Themen Arbeitskräftemangel und New Work im Zusammengang aufgreifen.

Der Arbeitskräftemangel ist in aller Munde, doch gibt es wirklich einen Arbeitskräftemangel oder sind diese Persönlichkeiten nur falsch verteilt oder sind die potenziellen Talente im Unternehmen einfach nur noch nicht beachtet worden?

Spätestens mit der Pandemie ist Home-Office, Remote Arbeiten und flexibles Arbeiten aus dem Mitarbeiteralltag nicht mehr herauszudenken.

Der von Politikern geforderten Anhebung der Arbeitszeit folgte eine Entrüstung der Arbeitnehmerschaft. 

Die Unzufriedenheit

Dazu kommt ein großer Teil an unzufriedenen, um nicht zu sagen, frustrierten Menschen, die einer Arbeit nachgehen, die sie eigentlich nicht mehr erfüllt und die sie gar nicht wollen. Sie haben innerlich schon gekündigt.

In den USA haben während der Pandemie über 4.3 Mio. Menschen ihren Job freiwillig gekündigt, teilweise ohne einen anderen Job in Aussicht zu haben. Wirtschaftsexperten nennen dieses Phänomen „The Gerat Resignation“ oder auch „The Big Quit“ – die große Kündigungswelle. Die Gründe sind angestaute Unzufriedenheit und der Wunsch nach größerer Flexibilität. Ich behaupte, zumindest sind es meine Beobachtungen, sieht es in Deutschland ähnlich aus.

Okay, das sind die Vorinformationen.

Nun meine Gedanken dazu und damit auch in die Zukunft blickend.

Wir müssen also neue Arbeitssituationen schaffen, wo oben aufgeführten Parameter enthalten sind. Also flexible Arbeitsbedingungen, gute und leistungsgerechte Entlohnung und im Gegenzug eine Kompensation des Arbeitskräftemangels.

Erster Gedanke

Auch die Arbeitsprozesse innerhalb der Unternehmen, soweit machbar, sollten flexibler gestaltet und an Projektgruppen angepasst werden. Gleichzeitig hilft hier eine Digitalisierung und eine Cloudumgebung.

Zweiter Gedanke

Den angestellten Mitarbeiter, wie wir ihn heute kennen, wird es so nicht mehr geben. Er wird zum Stakeholder und kann je nach seiner Spezialisierung bzw. Affinität eine Rolle annehmen.

Konzerne wie Mercedes-Benz und Telekom machen diese Herangehensweise teilweise schon vor.

Der Arbeitsvertrag der Zukunft

Wie wird dieses Konstrukt jedoch arbeitsvertraglich gestaltet? Nehmen wir dazu die heutigen rechtlichen Bedingungen eines Freelancers oder auch freien Mitarbeiters heran. Dieser wird nach erbrachter Leistung und/oder nach Projektfortschritt bezahlt. Allerdings muss er auch die Nebenkosten wie Kranken-, Rentenversicherung und Einkommenssteuer selber klären und abführen.

In meinen Augen ist allerdings diese Option des Freelancer-Konstrukts die flexibelste und fairste Variante für alle beiden Seiten. Auch wenn hier der „Mitarbeiter“ in die absolute Selbstverantwortung geht.

Ich sehe in dieser Variante mehrere Vorteile für die Unternehmen: eine große Flexibilität in der Auftragsauslastung und Abarbeitung, geringere Entlohnungskosten und Arbeitskraftverteilung innerhalb des Unternehmens. Aber auch durch Personalaustausch mit anderen Unternehmen entsteht eine Entlastung des Personalmangels.

Der Vorteil für den arbeitenden Menschen

Der Vorteil für den „Mitarbeiter/Freelancer“ liegt in der Flexibilität der Projektannahme und somit auch von seiner zeitlichen und räumlichen Flexibilität, somit auch eines interessanteren und abwechslungsreicheren Arbeitsalltages durch Annahme und Bearbeitung verschiedener Projekte in verschiedenen Unternehmen. Gleichzeitig kann sein Einkommen durch Leistung steigen. 

Das Gegenargument der Arbeitsvertragssicherheit im jetzigen Sinne ist sowie trügerisch, da in der Regel mit einer einmonatigen Kündigungsfrist das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten beendet werden kann.

Resume

Der Mitarbeiter wird somit autarker und sein Handeln ist autonomer. Gleichzeitig muss er wieder mehr selbstverantwortlicher agieren. Er kann aber mit diesem Modell seine Arbeitskraft selbstbestimmt in verschieden Projekten und Unternehmen einbringen, was wiederum eine Entlastung für die Unternehmen bedeuten kann.

*In diesem Artikel sind natürlich alle Geschlechter und deren Variationen gemeint und angesprochen. Für das verständlichere Lesen habe ich die „umgangssprachliche“ männliche Form bzw. die dritte Person gewählt.